Neben dem Scheibenkratzen gehört es zu den nervigsten Situationen im Winter: versperrte Sicht durch beschlagene Scheiben. Normalerweise hilft hier die Fahrzeugbelüftung. Doch nicht immer lässt sich das Feuchtigkeitsproblem so schnell lösen, vor allem, wenn die Ursache für die erhöhte Feuchtigkeit im Fahrzeug unklar ist.

Zuerst mit Lüftung und Klimaanlage probieren

Schalten Sie die Lüftung auf Maximalstufe (Frischluftzufuhr, nicht Umluft – sonst wird die Luft nur umgewälzt) und richten Sie sie direkt auf die Frontscheibe. Gleichzeitig Heizung und Klimaanlage anstellen, um den Innenraum zu entfeuchten. Halten Sie die Fenster geschlossen, damit sich der Innenraum schnell erwärmt. In der Regel ist die Scheibe innen damit schon nach ein bis zwei Minuten frei.

Sollte das nicht der Fall sein, funktioniert entweder die Entlüftungstechnik nicht einwandfrei oder die Luftfeuchte im Fahrzeug ist sehr hoch, sodass der „Scheibenfrei-Effekt“ sehr lange dauert. In dem Fall helfen die folgenden Tipps:

Lüftung überprüfen

Gerade im Herbst verstopfen die Lüftungsschlitze durch Laub, Samen und weitere Verschmutzungen. Überprüfen Sie daher die Lüftungszugänge im Motorraum unter der Frontscheibe sowie an der Heckscheibe oder im Kofferraum.

Scheiben innen gründlich säubern

An verdreckten Scheiben kann Feuchtigkeit wesentlich besser haften als an sauberen Scheiben. Also regelmäßig mit Scheibenreiniger besprühen und mit einem Mikrofasertuch abwischen.

Dichtungen als Feuchtigkeitszugang

Bei älteren Fahrzeugen kann die Ursache der hohen Luftfeuchte im Fahrzeug auf fehlerhafte Dichtungen zurückzuführen sein. Hier hilft das Einreiben mit Silikonölen.

Innenraumfilter als Ursache für beschlagene Scheiben

Auch ein verstopfter Innenraumfilter kann für hartnäckig beschlagene Scheiben sorgen. Ist er komplett verschmutzt, gelangt zu wenig Luft in den Innenraum. Auf den beschlagenen Scheiben bildet sich wiederum ein Schmutzfilm, der die Situation noch verschlimmert. Sie sollten den Innenraumfilter alle 15.000 Kilometer wechseln. Nicht nur, um das Sichtproblem zu beheben, sondern auch, um unangenehme Gerüche im Auto zu verhindern und für eine angenehm saubere Luft im Fahrzeug zu sorgen.

Generell Feuchtigkeit im Auto vermeiden

Schnee an den Schuhen, feuchte Kleidung oder nasse Schirme, feuchte Fußmatten – kein Wunder, dass sich damit im Auto die Luftfeuchtigkeit erhöht. Versuchen Sie, die zusätzlichen „Nässebringer“ möglichst fernzuhalten, bzw. schnell zu entfernen, z.B. durch gründliches Ausklopfen von Schuhen und Kleidung oder indem Sie Fußmatten zum Trocknen herausnehmen.

Lassen Sie auf keinen Fall nasse Kleidung oder ähnliches über Nacht im Auto liegen – eine lange versperrte Sicht ist damit vorprogrammiert.

Hilfe durch Spezial-Entfeuchter und Hausmittel

Ist die Feuchtigkeit im Auto trotz der eben genannten Maßnahmen immer noch sehr hoch, kann eine gezielte Entfeuchtung mit Hilfsmitteln die Lösung sein. Im Handel sind verschiedene Entfeuchter-Typen fürs Fahrzeug erhältlich, meist in Form von Entfeuchterbeuteln gefüllt mit Granulat. Legen Sie den Beutel direkt an die Windschutzscheibe oder unter den Sitz, um die Feuchtigkeit von den Fußmatten aufzunehmen. Denken Sie daran, den Beutel regelmäßig zum Trocknen mitzunehmen, ansonsten bleibt die Feuchtigkeit im Fahrzeug.

Entfeuchtung im Auto funktioniert auch mit Hausmitteln: Füllen Sie Stoffsäckchen oder Socken mit Salz, Reis, Katzenstreu oder Kaffee. Auch hier gilt: Regelmäßig mitnehmen und trocknen lassen. Alternativ können auch zusammengeknüllte Zeitungen helfen, die können aber weniger Feuchtigkeit aufnehmen als die anderen genannten Hausmittel.