Was versteht man unter einem Cabrio mit Hardtop?

Unter den Begriff Cabrio mit Hardtop fallen einerseits die offenen Fahrzeuge mit einem starren, abnehmbaren Dach, andererseits Fahrzeuge mit faltbarem Hardtop, auch unter Bezeichnungen wie Klappdach oder Retractable Hardtop bekannt. Starre, abnehmbare Hardtops gibt es heutzutage aufgrund des hohen Montageaufwands nur noch selten.

Entwicklung der Hardtops beim Cabrio

Vorläufer der festen Hardtops waren luxuriöse Fahrzeuge, die je nach Jahreszeit als offene Variante oder mit geschlossenem Aufbau genutzt wurden. Auch die Hardtops der neueren Generation werden hauptsächlich für die Wintersaison montiert, als wetterfesten, unempfindlichen Ersatz für das flexible Stoffverdeck. Diese Dachvariante war übrigens auch Ausgangspunkt für die neue Modellbezeichnung Coupé-Cabriolet, da sich das Cabrio mit dem Hardtop quasi in ein Coupé „verwandelte“. Heutzutage sind feste Hardtops ausschließlich als Zubehör erhältlich, sofern sie überhaupt noch angeboten werden. Denn mit der Entwicklung der faltbaren Hardtops, einer wesentlich praktischeren Hartdach-Variante, traten die festen, starren Dächer mehr und mehr in den Hintergrund. Einen rasanten Aufstieg erlebten die Retractable Hardtops um 1990. Dabei waren diese spektakulär zusammenfaltbaren Metallsegmente keine wirkliche Neuentwicklung. Schon Mitte der 30er Jahre stellte Peugeot mit dem 401 Eclipse versenkbare Hardtops vor.

Seit 2010 rückläufiger Trend bei faltbaren Hardtops

Durch das faltbare Hardtop konnten Cabrio-Besitzer ihre Fahrzeuge das ganze Jahr über nutzen. Das Dach hielt nicht nur besser Regen und Schnee stand, es bot auch eine bessere Akustik und einen warmen Fahrzeuginnenraum. Die Cabrios mit Klappdach setzten sich zwar seit den 90er Jahren immer mehr durch, der Weiterentwicklung der Stoffdächer hat das jedoch keinen Abbruch getan. In puncto Witterungsresistenz, Langlebigkeit und Schutz vor Vandalismus hat sich bei den Stoffdächern seit dem Beginn der 90er Jahre einiges geändert. So bieten sie heutzutage eine ähnlich gute Geräuschdämmung sowie Wind- und Temperaturschutz wie die faltbaren Hardtops. Das führte dazu, dass die Klappdächer ab etwa 2010 nach und nach wieder durch die Stoffvariante ersetzt wurden.

Vorteile und Nachteile des Hardtops

Gegenüber den Stoffdächern bieten die Hardtops eine einfachere Pflege und Haltbarkeit sowie eine erhöhte Langlebigkeit. Die Dächer lassen sich sehr schnell öffnen und schließen und benötigen mittlerweile auch nicht mehr so viel Platz im Kofferraum wie zu Beginn der 90er Jahre. Gerade in Bezug auf die Robustheit und Haltbarkeit haben die Stoffdächer, wie oben beschrieben, jedoch stark nachgezogen.

Die Nachteile: Das Hardtop ist deutlich schwerer als Soft-Tops und bringt auch in konstruktiver Hinsicht einige Herausforderungen mit sich. So reicht die Windschutzscheibe oft weit nach hinten, damit die Dachfläche so klein wie möglich ist und wenig Stauraum benötigt. Einige Cabriofahrer empfinden diese Form als zu „geschlossen“, sie würde das typische Cabrio-Fahrgefühl – die „Offenheit“ – zu stark beeinflussen.

 

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BMW Cabrios mit Hardtop

BMW wechselte vergleichsweise spät zu den faltbaren Hardtops, genauer gesagt Anfang 2007 beim 3er Cabrio E93 mit einem dreiteiligen Klappdach aus Metall. 2009 folgte mit dem BMW Z4 das nächste Cabrio, bei dem der Münchener Hersteller vom Stoffdach zum Hardtop wechselte. 2014 erhielt das 4er Cabrio ein klappbares Metalldach. Im Gegensatz zu vielen anderen Fahrzeugherstellern hat BMW das Problem des überragenden Daches übrigens gut gelöst. Besitzer eines BMW mit Hardtop sitzen bei offenem Dach wirklich unter freiem Himmel statt unter der Windschutzscheibe. Der neueste BMW Z4, der 2020 erscheinen soll, kehrt aber im Zuge einer erhöhten Leichtigkeit und Sportlichkeit schon wieder zum Stoffdach zurück. Das feste, starre Hardtop ist bei BMW auch noch erhältlich: Für den Z4 Roadster und den Z3.