Ohne Autobatterie kein Motorstart

 

Autobatterie

 

Damit Verbrennungsmotoren gestartet werden können, benötigen sie Strom. Diesen Strom liefert die Starterbatterie (bei Kraftfahrzeugen oft Autobatterie oder Fahrzeugbatterie genannt). Meistens handelt es sich dabei um Blei-Akkus. Für Autos ist eine 12-Volt-Batterie Standard.

 

Funktionsweise einer Starterbatterie

Die Starterbatterie ist so konstruiert, dass sie für eine sehr kurze Zeit einen sehr hohen Strom liefert. Dabei versorgt die Batterie zunächst folgende Bauteile mit Strom:

  • Einspritzanlage
  • Vorglühanlage (bei Dieselmotoren)
  • Zündspule

Neben dem Startvorgang ist die Autobatterie auch ein wichtiger Versorger für weitere Stromverbraucher im Fahrzeug, z.B. das Radio oder die Heizung. Die Starterbatterie wird während der Fahrt durch die Lichtmaschine aufgeladen. Da in modernen Fahrzeugen die Anzahl der Stromverbraucher immer weiter steigt, muss auch die Autobatterie entsprechend leistungsfähiger sein.

 

Starterbatterie auch bei E-Autos?

Der Antrieb von E-Autos erfolgt mithilfe einer Antriebsbatterie, auch Traktionsbatterie genannt. Trotzdem gibt es auch in E-Autos eine 12-Volt-Batterie. Alternative Bezeichnungen für die 12-Volt-Batterie in Elektrofahrzeugen sind Bordnetzbatterie, Zusatzbatterie oder Backup-Batterie. Die Blei-Säure-Batterie wird für die Bordnetzversorgung benötigt, z.B. die Zentralverriegelung, Innenlicht und die Instrumente, eben für all die klassischen 12-Volt-Verbraucher im Fahrzeug.

Die Bordnetzbatterie übernimmt in E-Autos zudem eine Sicherheitsfunktion: Sie dient als zusätzliche Energiereserve, für den Fall, dass die Traktionsbatterie ausfällt. So ist sie z.B. dafür zuständig, dass die Lenkhilfe weiterhin funktioniert. Die 12-Volt-Batterie in E-Auto ist zudem kleiner dimensioniert als in Verbrennern, da sie keinen Elektro-Anlasser-Motor versorgen muss.

 

Batterie-Technologien bei Starterbatterien

Bei Starterbatterien lassen sich verschiedene Technologien unterscheiden:

Nassbatterie/Blei-Säure-Batterie

  • Standard-Starterbatterie ist Batterie mit flüssigen Elektrolyten
  • Variante: Nassbatterie mit 360°-Elektrolyt-Durchmischung mit zu 3-mal längerer Lebensdauer im Vergleich zu normalen Nassbatterien

EFB-Batterie

  • Bedeutung: Enhanced Flooded Battery
  • Polyvlies-Material auf Oberfläche der positiven Platte ermöglicht längere Lebensdauer
  • geringerer Innenwiderstand, belastbarer, für doppelte Anzahl an Ladezyklen konzipiert im Vergleich zu herkömmlicher Nassbatterie
  • vorteilhaft für Fahrzeuge mit mehreren Verbrauchern

AGM Batterie

  • Bedeutung: Absorbent Glass Mat
  • leistungsstärkste Starterbatterie
  • Elektrolyt ist in Glasvlies gebunden – Vlies absorbiert Batteriesäure
  • für Fahrzeuge mit vielen Verbrauchern und Start-Stopp-Automatik: Die Start-Stopp-Funktion bedeutet eine hohe Belastung für die Starterbatterie. Fahrzeuge mit dieser Technik benötigen daher eine Batterie mit hoher
  • Zyklenfestigkeit, damit sie durch die häufigen Motorstarts nicht frühzeitig verschleißt.

 

Original BMW Starterbaterie

 

Gel-Batterien

  • Elektrolyt wird durch Kieselsäure gebunden – führt zu gelartiger Konsistenz
  • höherer Innenwiderstand als bei anderen Batterien
  • unempfindlich gegen Vibrationen
  • für Kleinfahrzeuge wie Motorräder


Lithium-Ionen-Batterie als Starterbatterie

  • elektrochemische Zelle mit Lithium-Verbindungen – sehr hohe Energiedichte
  • deutlich teurer im Vergleich zu anderen Starterbatterie-Technologien
  • leicht und leistungsstark
  • reagiert empfindlich auf Tiefenentladung und Überladung
  • Einsatz im Rennsport

 

Was ist beim Kauf einer neuen Starterbatterie zu beachten?

Wenn in einem Fahrzeug nur ein bestimmter Batterietyp verwendet werden darf, steht das in der Bedienungsanleitung. Wichtig beim Neukauf: Achten Sie darauf, dass die elektrischen Daten und die Gehäusegröße passen, also:

  • Bauform
  • Spannung (V)
  • Kapazität (Ah)
  • Kaltstartstrom (A)

All diese Werte können Sie der alten Batterie entnehmen. Im Grunde genommen kann die Batterie auch mehr Amperestunden (Ah) haben – dann gibt’s mehr Reserven. Zugleich wird jedoch mehr Platz benötigt, da Batterien mit mehr Amperestunden größere Maße haben und womöglich nicht ins Batteriefach passen.

 

Lohnt sich ein Upgrade bei der Starterbatterie?

Fahrzeuge ohne Start-Stopp-Funktion können grundsätzlich eine leistungsstärkere Batterie bekommen, also eine EFB oder AGM Batterie. Das lohnt sich vor allem dann, wenn Sie in der Mehrheit Kurzstrecken fahren oder elektrische Verbraucher nachgerüstet wurden. Ein Upgrade von einer EFB- auf eine AGM-Batterie ist ebenfalls immer möglich. Ein Downgrade sollten Sie hingegen vermeiden, dadurch würde die neue Batterie nur schneller altern.

 

Starterbatterie defekt oder nur tiefenentleert?

Der Verbrennungsmotor dreht beim Zünden nur schwach oder er gibt gar keine Geräusche mehr von sich – das ist meist ein Hinweis auf eine leere Autobatterie, kann aber natürlich auch bedeuten, dass die Starterbatterie defekt ist. Um herauszufinden, ob die Autobatterie defekt oder einfach nur leer ist, gehen Sie folgendermaßen vor:

Laden Sie die Batterie vollständig auf. Kann das Auto immer noch nicht gestartet werden, ist entweder die Batterie defekt oder die Ursache muss an anderer Stelle gesucht werden (z.B. Defekt beim Anlasser, Kabel oder Zündschloss).

Starterbatterie

Alternative: Spannung der Batterie mit Multimeter bestimmen. Dafür muss der Wagen mit einem Starthilfekabel und einem anderen Fahrzeug gestartet werden. Fahren Sie danach einige Kilometer oder lassen Sie die Batterie ca. 30 Minuten im Leerlauf aufladen. Lassen Sie das Fahrzeug nach dem Aufladen einige Stunden stehen und messen Sie nach dieser Zeit die Spannung der Batterie. Ist die Batterie in Ordnung, sollte die Spannung zwischen 12,4 und 12,7 Volt liegen.

 

Mit der richtigen Pflege der Starterbatterie Verschleiß verringern

Eine Autobatterie hält ca. 5 Jahre. Dreht der Motor etwas länger, bevor er anspringt oder haben die elektrischen Verbraucher nach dem Kaltstart Aussetzer, spricht das meist dafür, dass die Autobatterie anfängt, zu schwächeln.

Zwar hält die Batterie selbst bei bester Pflege nicht ewig, ihre Lebenszeit lässt sich aber verlängern.

Dazu tragen folgende Maßnahmen bei:

  • Für den Start sollte die gesamte Energie zur Verfügung stehen – daher alle unnützen Verbraucher abschalten (u.a. Radio, Navi, Beleuchtung, Heckscheibenheizung).
  • Verzichten Sie im Allgemeinen auf nicht unbedingt benötigte elektrische Verbraucher, um das Energiemanagement des Fahrzeugs zu verbessern und der Batterie immer genügend Energie zum Aufladen zu liefern.
  • Lassen Sie die Batterie regelmäßig in einer Kfz-Werkstatt prüfen.
  • Fahrzeug nicht über mehrere Wochen ungenutzt stehen lassen, vor allem nicht bei kaltem Wetter und älteren Batterien. Dann entlädt sich die Batterie, was zu Startproblemen führt. Bewegen Sie das Fahrzeug mindestens einmal pro Woche für 10 Minuten. Alternativ können Sie die Batterie natürlich auch über ein Ladegerät aufladen. Moderne Geräte erkennen die Batteriekapazität und funktionieren mit einer automatischen Ladestromregelung.
  • Ausschließlich Kurzstreckenfahrten vermeiden, um schädliche Tiefenentladung zu verhindern – einmal pro Monat eine längere Fahrt (mindestens 30 Minuten) reicht schon, um die Batterie wieder komplett aufzuladen und den Akku insgesamt zu schonen.

 

 

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