Unverzichtbare Ausrüstung für sicheres Fahren im Winter
Winterreifen sind spezielle Reifen, die für den Einsatz auf winterlichen Straßenbedingungen entwickelt wurden. Sie bieten verbesserte Traktion, Bremsleistung und Stabilität bei Eis, Schnee und nasser Fahrbahn.
Welche besonderen Eigenschaften haben Winterreifen?
Winterreifen haben ein spezielles grobes Profildesign und eine spezielle Gummimischung, die für kalte Temperaturen optimiert ist. Außerdem besitzen Winterreifen Lamellen, die das Anhaften von Schnee und Matsch verhindern. Dreht sich das Rad, wird der Schnee in die breiteren Reifenrillen gedrückt. Dadurch erhöht sich die Traktion.
Im Gegensatz zu Sommerreifen, die bei niedrigen Temperaturen härter werden und dadurch ihre Traktion und Leistungsfähigkeit verlieren, bleiben Winterreifen bei kalten Temperaturen weicher und bieten so dem Fahrzeug eine bessere Haftung bei winterlichen Straßenbedingungen. Das liegt am höheren Naturkautschukanteil in der Gummimischung des Winterreifens.
Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe für Winterreifen beträgt wie beim Sommerreifen 1,6 Millimeter. Eine größere Profiltiefe – mindestens 4 Millimeter – ist aber laut ADAC empfehlenswert, um bei winterlichen Straßenverhältnissen sicher unterwegs zu sein.
Was ist bei der Reifengröße zu beachten?
Winterreifen und Sommerreifen können unterschiedlich dimensioniert sein. Um sicherzugehen, dass Sie die richtige Winterreifen Größe wählen, entnehmen Sie die Daten entweder den alten Reifen oder dem Fahrzeugschein.
Worin unterscheiden sich Winterreifen und Sommerreifen?
Winterreifen und Sommerreifen unterscheiden sich in ihrer Gummimischung und ihrem Profildesign:
Winterreifen
- Gummimischung, die für kalte Temperaturen optimiert ist
- sehr gute Haftung und Leistungsfähigkeit bei niedrigen Temperaturen
- Profildesign, das für Schnee, Eis und nasse Straßen ausgelegt ist
Sommerreifen
- Gummimischung, die für höhere Temperaturen optimiert ist
- Profildesign, das für trockene und nasse Straßen ausgelegt ist
Insbesondere beim Bremsweg zeigen sich starke Unterschiede: Während ein Fahrzeug mit Winterreifen auf schneebedeckter Straße bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h ca. 30 Meter bis zum Stillstand benötigt, sind es mit Sommerreifen bei den gleichen Bedingungen etwa 60 Meter.
Wann sollten Winterreifen verwendet werden?
Winterreifen sollten in der Regel von Oktober bis Ostern verwendet werden. Es ist jedoch immer ratsam, auf lokale Wetterbedingungen zu achten und Winterreifen zu verwenden, wenn die Temperaturen dauerhaft unter 7°C liegen oder wenn es Schnee oder Eis auf den Straßen gibt.
Gibt es eine gesetzliche Winterreifenpflicht?
In einigen Ländern gibt es eine gesetzliche Winterreifenpflicht, die Autofahrer dazu verpflichtet, im Winter spezielle Reifen zu verwenden. Allerdings sind die Rahmenbedingungen je nach Land unterschiedlich.
Bsp.:
Finnland: 1. Dezember bis 28. Februar
Bosnien-Herzegowina: 15. November bis 15. April, mindestens auf den Antriebsrädern
Estland: 1. Dezember bis 1. März
Island: 1. November bis 14. April
Österreich: 1. November bis 15. April bei winterlichen Straßenverhältnissen
Schweden: 1. Dezember bis 31. März
In Deutschland gibt es keine Winterreifenpflicht, allerding besteht laut § 2 (3a) StVO eine situative Pflicht zum Einsatz von Winterreifen. Situativ bedeutet, dass Sie bei winterlichen Straßenverhältnissen, z.B. Schneematsch, Schneeglätte oder Eis mit Winterreifen unterwegs sein müssen. Damit gibt es auch keine zeitlichen Vorgaben zur Winterreifenmontage.
Es ist immer ratsam, sich vorher über die lokalen Vorschriften zu erkundigen, um sicherzustellen, dass Sie die gesetzlichen Anforderungen erfüllen.
Wie erkenne ich, ob ein Reifen ein Winterreifen ist?
Winterreifen sind mit einem speziellen Symbol auf der Reifenflanke gekennzeichnet, das aus einer Schneeflocke und einem Berg besteht. Es gibt auch die Kennzeichnung "M+S" auf einigen Reifen, die für "Matsch und Schnee" steht.
Winterreifen Hersteller müssen seit dem Herstellungsdatum 1. Januar 2018 die Schneeflocke auf ihren Produkten ergänzen, um eindeutig zu zeigen, dass die Reifen speziell auf winterliche Straßenbedingungen abgestimmt sind.
Kann ich auch Ganzjahresreifen statt Winterreifen verwenden?
Ganzjahresreifen bzw. Allwetterreifen sind eine Option für Autofahrer, die in Regionen mit mildem Winterwetter leben. Ganzjahresreifen sind jedoch nicht so leistungsfähig wie spezielle Winterreifen und bieten bei winterlichen Straßenbedingungen eine schlechtere Traktion und einen längeren Bremsweg. Wenn Sie in einer Region unterwegs sind, in der zwischen Oktober und Ostern die Wahrscheinlichkeit von Schnee und vereisten Straßen hoch ist, sind Winterreifen definitiv die bessere Entscheidung.
Wie oft sollte ich meine Winterreifen austauschen?
Es ist wichtig, die Reifen regelmäßig auf Schäden oder Abnutzung zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie in gutem Zustand sind und maximale Leistung bieten.
Der ADAC empfiehlt einen Austausch der Winterreifen nach spätestens sechs Jahren. Mit jedem Jahr wird die Gummimischung härter, was dazu führt, dass der Reifen bei niedrigen Temperaturen an Grip verliert.
Wie sollte man Winterreifen lagern?
Winterreifen sollten Sie an einem kühlen, trockenen Ort lagern, um Schäden zu vermeiden. Die Reifen sollten aufrecht stehend gelagert werden, um Verformungen zu verhindern. Es ist auch ratsam, die Reifen vor dem Einlagern zu reinigen und zu trocknen.
Sinnvoll ist zudem, jeden Reifen einzeln in einer luftundurchlässigen Plastikhülle zu verpacken und die Hülle zuzukleben. So verhindern Sie, dass Öle aus der Gummimischung verdampfen. Dafür gibt es auch spezielle Reifensäcke. Sie erleichtern überdies den Reifentransport und verhindern, dass der Fahrzeug-Innenraum beim Transport verschmutzt.
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