Mit dem eigenen Rad fährt es sich im Urlaub eben doch am besten. Doch auch für Tagestouren ist der Fahrradtransport mit dem Auto sinnvoll – immerhin ergibt sich so eine größere Tourenauswahl und nicht immer ist die eigene Haustür der ideale Tourenstart.

Doch wie am besten das Fahrrad transportieren? Im Auto, hinter dem Auto oder auf dem Dach? Welche Vor- und Nachteile die jeweiligen Transportmöglichkeiten bieten, zeigen wir Ihnen im aktuellen Blogbeitrag.

1. Methode: Fahrrad im Innenraum verstauen

Da beim Innenraumtransport keine Träger wie für Dach oder Heck erforderlich sind, ist das die günstigste Variante.

Weitere Vorteile im Überblick:

  • Einladen erfordert relativ wenig Kraftaufwand
  • es gibt weniger Sicherheitsprobleme und Kraftstoffverbrauch als bei der Außenbefestigung
  • in puncto Geschwindigkeit sind keine Einschränkungen zu beachten
  • Fahrräder sind vor Witterungseinflüssen und Diebstahl geschützt

Der größte Nachteil besteht jedoch im Platzverbrauch: Zu dritt oder zu viert verreisen inklusive Fahrradmitnahme ist nicht möglich – die Rücksitze müssen immer umgeklappt werden. Doch auch zu zweit kann es bei der Mitnahme von zwei Rädern mit dem Gepäck eng werden, je nachdem, wie groß die Fahrräder sind. Außerdem erfordert schon die Mitnahme von zwei Rädern ein größeres Fahrzeug, d.h. einen SUV, einen großen Kombi oder einen Van. Und selbst dann müssen trotzdem häufig die Vorderräder demontiert werden.

Beim Van wäre der Transport zweier Räder theoretisch auch bei 4 Insassen möglich, das ist aber von der Radgröße, dem Van-Modell und dem Befestigungssystem im Fahrzeug abhängig.

Apropos Befestigung: Sie können die Fahrräder einfach ins Fahrzeug hineinlegen oder spezielle Innenraumhalter für Fahrräder nutzen. Die meisten dieser Träger sind aber nur für größere Fahrzeuge geeignet. Sie werden entweder in den Gepäckraumleisten befestigt oder an Sitzverankerungen (Sitze müssen vorher entfernt werden). Wenn Sie sich für eine spezielle Innenmontage interessieren, sollten Sie sich vorher genau über die notwendigen Maße informieren und natürlich auch die Größe der Fahrräder bedenken.

Wenn Sie die Räder lediglich hineinlegen, ist eine zusätzliche Sicherung notwendig – entweder mit anderen Gepäckstücken verkeilen oder mit Gurten sichern (die bessere Lösung).

Ein weiterer Nachteil beim Innenraumtransport ist die Verschmutzung. Hier sind neben dem Straßenschmutz vor allem die Verunreinigungen an der Kette ein Problem. Solche Flecken bleiben auf Dauer. Legen Sie daher eine größere Decke unter den Rädern aus, auch die Oberseite sollte mit Tüchern bedeckt werden.

2. Methode: Hinter dem Fahrzeug auf Anhängerkupplung

Diese Montagevariante ist nur dann sinnvoll, wenn schon eine Anhängerkupplung vorhanden ist. Die Nachrüstung ist sehr teuer und lohnt sich nur, wenn Sie den Fahrradträger sehr häufig bzw. auf Dauer nutzen. Ansonsten ist die Befestigung an der Kupplung sehr empfehlenswert:

  • unkomplizierte, schnelle Montage auf dem Kugelkopf
  • geringerer Luftwiderstand als Dachträger
  • Fahrräder lassen sich ohne großen Kraftaufwand auf den Träger stellen
  • Standard sind Träger für 2 Räder – Ausbau mit Modulen/Schienen möglich

Da diese Trägersysteme Beleuchtung und Nummernschild blockieren, muss beides über den Träger ergänzt werden. Dafür besitzen die Anhängerkupplungsträger in der Regel schon alle notwendigen Beleuchtungseinheiten sowie Platz für das Folgekennzeichen. Angeschlossen wird die Beleuchtung über die Anhängersteckdose.

Ebenfalls wichtig: Beachten Sie, dass die Stützlast von Fahrzeug und Anhängerkupplung nicht überschritten wird. Gerade E-Bikes können hier Probleme verursachen.

Der größte Nachteil der Kupplungsträger ist die Blockade des Kofferraums. Es gibt allerdings Modelle mit Klappfunktion, durch die der Träger nach unten weggeklappt werden kann. So gelangen Sie, vorausgesetzt, der Träger ist nicht mit Rädern bestückt, ohne Probleme zum Kofferraum.

3. Methode: Transport mit Heckträger

Der Heckträger bietet zwar eine ähnliche leichte Fahrradverladung wie bei der Anhängerkupplung, er ist aber nur für Fahrzeuge mit Steilheck geeignet. Außerdem erfordert das Transportsystem sehr stabile Scharniere.

Die Befestigung erfolgt mit einem Haken- und Klammernset an der Heckklappe und ist etwas aufwendiger als bei der Kupplungsmontage. Um die Scheibe zu schützen, ist eine Schutzfolie an den Auflagestellen empfehlenswert. Als recht umständlich haben sich bei Tests von ADAC und TÜV Klemmträger mit einer Gurtfixierung erwiesen: Sie erfordern 2 Personen zur Befestigung und können die Funktion des Scheibenwischers beeinträchtigen.

Eigentlich bietet der Heckträger im Vergleich zum Anhängerkupplungsträger Vorteile beim Kofferraumzugang. Aber: Oft reicht der Heckklappendämpfer nicht aus, um die geöffnete Klappe oben zu halten. Hier können zwar Alu-Profile helfen, aber mit Rädern auf dem Heckträger lässt sich der Kofferraum ohnehin nur schwer öffnen.

Fahrzeugbreite beachten bei Heck- und Kupplungsträger

Für den Fahrradtransport am Heck gelten folgende Vorschriften:

  • Räder dürfen auf beiden Seiten nicht mehr als 40 cm über das Fahrzeug hinausragen
  • bei Überschreitung müssen Begrenzungsleuchten montiert werden – Achtung bei Fahrten im Urlaub: Spanien und Italien fordern bei Überschreitung eine Warntafel
  • die maximale Fahrzeugbreite mit Fahrrädern liegt bei 2,55 m

4. Methode: Fahrrad-Dachträger

Fahrradtransportträger für das Dach sind günstiger als Kupplungsträger und Heckträger. Sie müssen aber bei der Investition bedenken, dass als Grundlage ein Dachträgersystem erforderlich ist, auf dem die Halteschienen befestigt werden. Außerdem darf die zulässige Dachlast nicht überschritten werden. Bei 2 Rädern gibt es in der Regel keine Probleme, sofern kein Elektrofahrrad dabei ist.

Im Vergleich zu Heck- und Kupplungsträger verbraucht der Fahrradträger fürs Dach höhere Spritkosten aufgrund des höheren Luftwiderstands. Nachteilig ist zudem das Hochheben der Fahrräder. Erstens müssen Sie sehr viel Kraft aufwenden und zweitens müssen Sie dafür auch die entsprechende Körpergröße mitbringen. Am besten schützen Sie das Dach beim Beladen und bei der Montage mit einer Decke.

Wenn Sie sich für den Fahrrad-Dachträger entscheiden, müssen Sie die deutliche Fahrzeugerhöhung bei Durchfahrten und Einfahrten beachten.

Gilt für alle Fahrradträger: Sicherheit steht an erster Stelle

Der Fahrradtransport mit Trägern am Heck, auf der Anhängerkupplung oder auf dem Dach hat deutlichen Einfluss auf das Fahrverhalten. Auch wenn es keine Vorschriften zur Höchstgeschwindigkeit mit den Rädern gibt, sollten Sie maximal 120 km/h fahren.

Geizen Sie nicht bei der Investition für Fahrradträger und entscheiden Sie sich besser für ein hochwertiges Modell. In Test schneiden günstige Varianten oft sehr schlecht ab. Die Belastung während der Fahrt ist enorm, nur hochwertige Ausführungen halten dem Stand und gewährleisten einen sicheren Transport.

Folgende Qualitätsmerkmale helfen bei der Entscheidung für den passenden Fahrradträger:

  • TÜV Siegel, GS Zertifikat
  • Zulassung in Deutschland
  • rostfreies Material beim gesamten Träger (inkl. Schrauben)

Achtsamkeit ist auch bei Montage und Befestigung der Räder wichtig:

  • Halten Sie sich unbedingt an die Herstellerangaben, weichen Sie nicht von der Anleitung ab.
  • Entfernen Sie vor dem Transport alle lockeren Bestandteile vom Rad, z.B. abnehmbare Fahrradbeleuchtung, Fahrradkörbe, Flaschen im Flaschenhalter, Schlösser, Luftpumpe, Akku beim E-Bike.
  • Fixieren Sie erst den Radrahmen mit der Trägerstange, dann die Fixierungsschlaufen an den Rädern.
  • Sichern Sie die Konstruktion mit den zugehörigen Schlössern.
  • Nach der ersten Montage: Prüfen Sie nach ein paar Kilometern, ob die Räder noch sicher montiert sind.

 

Vergleich der Fahrradträger-Systeme – die wichtigsten Vor- und Nachteile

   Fahrradträgersystem    Vorteile    Nachteile
 

 

   Dachfahrradträger

  • günstiger als Heckträger und Anhängerkupplungsträger
  • Räder haben viel Platz
  • nur für leichte Fahrräder – Dachlast schnell überschritten
  • aufwendige Montage
  • Aufladen der Räder nur mit hohem Kraftaufwand
  • hoher Luftwiderstand
  • Probleme bei niedrigen Ein- und Durchfahrten
 

 

   Fahrradträger für 

   Anhängerkupplung

  • schnelle Montage
  • geringer Luftwiderstand
  • wenig Kraftaufwand für Aufladen der Räder erforderlich

 

  • Anhängerkupplung ist erforderlich
  • teurer als Dachträger
  • Blockade des Kofferraums
  • Fahrzeug wird hecklastiger
 

 

   Fahrradträger für

   Heckklappe

  • etwas günstiger als Träger für Anhängerkupplung
  • geringer Luftwiderstand
  • Zugang zum Kofferraum bleibt frei
  • hohe Stabilität
  • Sicht nach hinten ist beeinträchtigt
  • nur für Steilheck
  • teilweise aufwendige Montage
  • starke Belastung der Heckklappenscharniere
 

 

   Transport im Auto

  • Räder sind vor Witterungseinflüssen geschützt
  • wenig Kraftaufwand für Einladen erforderlich
  • keine Geschwindigkeits-einschränkung
  • Verschmutzung des Fahrzeuginnenraums
  • hoher Platzverbrauch
  • oft Demontage notwendig