Viele Hundebesitzer möchten auch im Urlaub nicht auf ihren Vierbeiner verzichten. Bevor das Urlaubsdomizil erreicht wird, steht aber oft eine lange Autofahrt an. Damit diese weder für Mensch noch Tier in Stress ausartet und womöglich den ganzen Urlaub vermiest, sollten Sie die Reise mit dem Hund im Auto gut planen.

Was Sie im Auto mit Ihrem Hund vor, während und nach der Fahrt in den Urlaub beachten sollten, zeigen wir Ihnen im aktuellen Beitrag.

Vorbereitungen für die Urlaubsfahrt mit Hund

Die meisten Hunde kommen mit Autofahren gut klar, besonders, wenn sie schon seit dem Welpenalter daran gewöhnt sind. Ist das nicht der Fall, müssen Sie Ihren Vierbeiner lange vor der Reise darauf vorbereiten. Das beginnt mit kleinen Fahrten, an deren Ziel ein schönes Erlebnis auf den Hund wartet, z.B. ein See oder ein ausgiebiger Spaziergang im Wald. Auch kleine Zwischensnacks im Auto können helfen, die Gewöhnung an das Autofahren zu erleichtern.

Weitere wichtige Punkte im Zuge der Vorbereitung auf die Autofahrt mit Hund in den Urlaub:

Routine ist wichtig

Achten Sie darauf, dass bei den Fahrten eine Routine eingeübt wird – beim Einsteigen, bei der Sicherung, beim Sitz, beim Aussteigen usw. Am besten sitzt/liegt der Hund im Auto immer am gleichen Platz. Das ist auch wichtig für die Urlaubsreise bei Hunden, die das Autofahren gewohnt sind. Auch bei der Urlaubsfahrt sollte alles so ablaufen wie bei Alltagsfahrten mit dem Hund.

Bequemer Platz für den Hund im Auto

Stellen Sie Ihrem Tier ein bequemes Liegekissen zur Verfügung oder stellen Sie gleich das Körbchen, in dem der Hund normalerweise liegt, auf den Reiseplatz. Um den Hund auch auf langen Reisen beruhigen zu können, ist Blickkontakt sinnvoll.

Ist genügend Platz vorhanden?

Das hängt vor allem davon ab, wie Sie den Hund transportieren, also auf dem Rücksitz oder im Kofferraum. Im Kofferraum dürfen Sie den Hund nicht einfach neben das ungesicherte Gepäck setzen, sofern Sie keine separate Transportbox nutzen. Eventuell ist ein Dachgepäckträger nötig, um alles sicher transportieren zu können.

Wenn Sie eine spezielle Transportbox zum ersten Mal nutzen, müssen Sie dem Hund Zeit geben, sich darauf einzustellen und das Transportmittel zu testen. Und das möglichst nicht erst einen Tag, sondern ein paar Wochen vorher auf kleineren Touren. Einige Transportvarianten benötigen eine Montage, die auch nicht erst am Tag der Abreise erfolgen sollte, denn an diesem Tag sind Sie höchstwahrscheinlich mit vielen anderen Aufgaben beschäftigt und möchten derartigen Stress sicher vermeiden.

Haben Sie alle wichtigen Dokumente für den Hund?

Informieren Sie sich über die vorgeschriebenen Impfungen für das Reiseziel und nehmen Sie den Heimtierausweis mit, in dem die Impfungen vermerkt sind. Es kann je nach Urlaubsort auch notwendig sein, ein spezielles Gesundheitszeugnis mitzunehmen.

Fahrten möglichst in die kühleren Tageszeiten verlegen

Die Sommerhitze macht natürlich auch den Vierbeinern zu schaffen. Planen Sie die Autofahrt daher so ein, dass Sie möglichst in den frühen Morgenstunden, am späten Abend oder in der Nacht fahren. Legen Sie deshalb bei weiten Strecken lieber einen Zwischenstopp ein, als dem Hund eine lange Hitzefahrt zuzumuten.

Am Tag der Abfahrt langer Spaziergang

Das ist vor allem für Hunde mit einem hohen Bewegungsdrang wichtig. Lassen Sie Ihren Liebling vor der Fahrt noch einmal richtig austoben. Umso entspannter wird er während der Urlaubsfahrt sein.

So sichern Sie Ihren Hund richtig im Auto

Hund auf dem Beifahrersitz, mit dem Kopf aus dem Fenster. Was in zahlreichen Videos als spaßiger Hundeausflug gezeigt wird, widerspricht allen Regeln zur Sicherung von Hunden im Auto:

  1. Der Hund darf weder sich selbst noch den Fahrer/die Beifahrer gefährden.
  2. Der Hund darf nicht auf dem Beifahrersitz mitfahren, wenn schon im Fahrerraum, dann nur auf der Rückbank.
  3. Lassen Sie niemals den Hund während der Fahrt den Kopf aus dem Fenster halten.

Die Hundemitnahme im Auto entspricht der Mitnahmen von Gepäck bzw. "Sachen". Und genau wie diese muss er während der Fahrt gesichert werden. Einige Länder, z.B. Spanien kontrollieren das streng und verhängen bei Missachtung Bußgelder.

Hund Autofenster

So auf keinen Fall! Hunde müssen immer gesichert werden und dürfen nicht den Kopf aus dem Fenster halten während der Fahrt.

Sie müssen den Hund mit einer der folgenden Maßnahmen sichern:

  • Sicherheitsgurt
  • Transportbox
  • Trennnetz oder Trenngitter

Meist gibt schon allein die Größe des Hundes die passende Sicherung vor. Bei kleinen Hunden mit geringem Gewicht reicht in der Regel ein Hundegurt. Achtung: Befestigen Sie den Gurt immer am Brustgeschirr, nie direkt am Halsband. Achten Sie außerdem darauf, dass der Gurt die richtige Länge hat, sodass dem Hund genügend Bewegungsfreiheit bleibt, er aber bei einer starken Bremsung nicht zum Risiko wird.

Zugluft vermeiden

Ein geöffnetes Fenster sorgt vielleicht für ein angenehmes Lüftchen, schadet den meisten Hunden jedoch. Die Gefahr von Erkältungen oder Bindehautentzündungen erhöht sich mit der Zugluft.

Viele Pausen einlegen

Nach ein paar Stunden wird die Autofahrt anstrengend – für Mensch und Hund. Legen Sie deshalb mindesten alle 2 bis 3 Stunden eine kurze Pause ein und geben Sie dem Hund ausreichend Gelegenheit zur Bewegung. Auch die Wasserzufuhr ist während der Pause für den Vierbeiner wichtig.

Was ist bei einem Stau?

In der heißen Jahreszeit sollten Sie Aufenthalte mit dem Hund im Stau soweit wie möglich vermeiden. Lieber abfahren und eine längere Pause einlegen oder eine Alternativroute wählen. Hier kommen auch wieder die Reisezeiten am frühen Morgen, späten Abend oder in der Nacht zum Tragen, da dann die Staugefahr geringer ist.

Essen vor der Reise/während der Reise

Ihr Hund sollte mindestens 4 Stunden vor der Abreise mit dem Auto nichts mehr fressen, höchstens ein paar kleine Leckerlis. Auch während der Fahrt sollten Sie mit Füttern nur sehr zurückhaltend sein. Wasser für den Hund müssen Sie hingegen ausreichend mitnehmen und bei jeder Pause anbieten.

Reiseapotheke auch für den Hund wichtig!

Auch für die Vierbeiner ist eine Reiseapotheke empfehlenswert. Darin sollte folgende Grundausstattung enthalten sein:

  • Mittel gegen Zecken/Flöhe
  • Mittel gegen Durchfall/Reiseübelkeit
  • regelmäßige Medikamente für den Hund für die gesamte Reisezeit

Wenn Sie sich unsicher sind, was für Ihren Hund sinnvoll ist, können Sie sich auch im Vorfeld bei Ihrem Tierarzt beraten lassen. Er liefert Ihnen zudem alle wichtigen Informationen zu den notwendigen Dokumenten und Impfungen für Ihr Reiseland.

Wichtig im Sommer: Lange Wartezeiten im Auto unbedingt vermeiden!

Sie sollten Ihren Hund im Sommer generell nicht allein im Auto lassen. Schon 15 Minuten können reichen, damit sich das Auto mit tödlichen Folgen für den Hund erhitzt. Dafür sind nicht einmal sonderliche hohe Außentemperaturen erforderlich. Also: Wenn schon allein lassen, dann maximal für wenige Minuten. Bei sehr hohen Temperaturen sollten Sie Ihren Hund aber auch für diese kurze Zeit mitnehmen.

Hund auf Urlaubsfahrt Infografik

 

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