Auch wenn moderne Lackbeschichtungen den klassischen Wintereinflüssen von Salz und Nässe gut standhalten, so sehen viele Fahrzeuge nach dem Winter doch recht trist aus. Statt glänzendem Lack gibt’s oft nur eine graue Schicht, manchmal bilden sich sogar richtige Salzkrusten am Fahrzeug. Schlimmer sind allerdings mechanische Einflüsse durch aufgewirbelte Splitpartikel. Da kann selbst der beste Lack nicht verhindern, dass sich Risse bilden.
Nach dem Winter ist also auch beim Fahrzeug ein Frühjahrsputz dringend angeraten. Was Sie dabei beachten sollten, erfahren Sie in unserem aktuellen Beitrag.
Was tun gegen die Salzkrusten am Fahrzeug?
Ist der Lack nicht beschädigt, kann ihm Salz eigentlich auch nichts anhaben. Erzeugt der aufgewirbelte Split jedoch Risse, sind der Korrosion durch Salzwasser Tür und Tor geöffnet. Haben sich nach dem Winter schon Salzkrusten an einigen Stellen Ihres Fahrzeugs gebildet, dürfen Sie diese auf keinen Fall mit einem Besen wegfegen, denn die Salzkristalle wirken wie Schleifpapier.
Spülen Sie Ihr Auto daher vor der Fahrt in die Waschanlage am besten mit einem Hochdruckreiniger ab, um Salz und groben Schmutz gründlich zu entfernen. Halten Sie dabei mindestens 30 cm Abstand vom Lack und richten Sie den Wasserstrahl nicht zu lange auf eine Stelle. Wenn die Verkrustungen weg sind, können auch Schäden am Lack besser erkannt werden, wobei wir schon beim nächsten Punkt unseres Fahrzeug-Frühjahrsputzes wären.
Kleine Lackschäden selbst beseitigen
Kleine Lackschäden, bei denen die Grundierung nicht betroffen ist, können Sie leicht selbst ausbessern:
- Flecken durch Flugrost: Reinigungs-Knetmasse
- kleine oberflächliche Kratzer: herkömmliche Autopolitur
- etwas tiefere Kratzer, die eine Politur nicht beseitigt: Reparatur-Set mit zwei Polituren – Lackpartikel auf Kratzerumgebung werden abgelöst und beim Polieren auf die beschädigte Stelle verteilt, anschließend erfolgt mit dem zweiten Mittel die Hochglanzpolitur
Sollte auch ein Reparaturset nicht helfen, gibt es noch die Möglichkeit, Lackbeschädigungen mit einem Lackstift zu reparieren.
Glanz wiederherstellen durch Polieren
Wie bereits bei den Lackschäden erwähnt, sorgt die Politur nicht nur für mehr Glanz, sondern kann auch kleinere, oberflächliche Kratzer beseitigen. Polieren Sie das Fahrzeug erst, wenn die Oberfläche intensiv gesäubert wurde. Warten Sie mit dem Polieren jedoch, bis es deutlich milder ist. Starke Sonneneinstrahlung ist aber ebenfalls nicht empfehlenswert, da dabei die Politur schnell hart wird und nicht die erwünschte Wirkung bringt.
Noch einige Tipps zum Auftragen der Politur:
- Nutzen Sie ein Schaumstoffpad oder einen Applikationsschwamm zum Verteilen der Politur.
- Massieren Sie die Politur nur unter leichtem Druck und langsamen, kreisenden Bewegung ein – wenn Sie zu schnell arbeiten, bildet sich durch die Reibung Wärme, was den Lack beschädigen kann.
- Nutzen Sie für das Nachpolieren ein Mikrofasertuch und beginnen Sie direkt nach dem Politurauftragen mit dem Nachpolieren, damit die Schicht nicht durchtrocknet.
Im Handel sind auch Kombiprodukte aus Lackreinigung, Polieren und Versiegelung erhältlich.
Versiegelung und Wachskonservierung
Um den Glanz nach einer Politur für längere Zeit zu bewahren, bieten sich Versiegelungen und Wachskonservierungen an. Beide weisen Schmutz und Wasser ab, halten aber unterschiedlich lang. Normales Wachs sorgt etwa 4 Wochen für den gewünschten Abperleffekt, Premium-Wachs etwa 8 Wochen. Wie lang das Wachs hält, ist auch vom Intervall der Autowäschen abhängig.
Deutlich länger hält eine Versiegelung, ist dafür aber auch deutlich teurer. Diese Beschichtung bietet jedoch den Vorteil, dass das Fahrzeug auch vor chemischen Einflüssen und Vogelkot geschützt wird.
Die Versiegelung ist auf jeden Fall nur etwas für Profis, aber selbst zum Wachs auftragen braucht man einiges an Erfahrung.
Besonderheiten bei Mattlacken
Die eben beschriebenen Tipps zur Lackpflege nach dem Winter gelten nur bedingt für Mattlacke. Lediglich beim Reinigen mit klarem Wasser gelten die gleichen Regeln wie bei glänzenden Lacken. Bei der Waschanlage sollten Sie sich auf Anlagen mit textilen Lappen beschränken. Nylonbürsten würden die raue Oberfläche glätten und entsprechend einen Glanzeffekt verursachen. Gleiches geschieht durch herkömmliche Wachse und Polituren.
Kleine Lackschäden können nicht einfach wie beim glänzenden Lack beseitigt werden. Um diese Schäden zu beseitigen, muss der gesamte Karosseriebereich poliert werden, statt nur der kleinen Schadensstelle.