Assistenzsystem für die Fahrzeugstabilität in extremen Fahrsituationen

DSC bezeichnet die Fahrdynamikregelung: Dynamic Stability Control. Es gibt auch Hersteller, die diese Funktion „Electronic Stability Program“ nennen, kurz ESP. (BMW verwendet den Begriff DSC.) Zudem gibt es weitere Bezeichnungen wie VSC (Vehicle Stability Control) oder VSA (Vehicle Stability Assist).

Gemeint ist jedoch immer die gleiche Funktion: Das elektronische Stabilitätsprogramm sorgt dafür, dass in kritischen Fahrsituationen einzelne Räder gebremst werden, damit das Fahrzeug in der Spur bleibt. Lediglich der Funktionsumfang unterscheidet sich je nach Hersteller. Immerhin wird das Stabilitätsprogramm immer individuell an das Fahrzeug angepasst.

Wie funktioniert DSC?

Sensoren erfassen die gesamte Fahrt über das Verhalten des Fahrzeugs bzgl. der Spurtreue. Dadurch erkennt das Assistenzsystem auch, wenn das Fahrzeug auszubrechen droht oder ins Schleudern gerät. Dann greift die eigentliche Funktion des DSC: Die elektronische Steuerung bremst gezielt bestimmte Räder ab:

  • das äußere Vorderrad bei Übersteuerung in einer Kurve
  • das innere Hinterrad bei Untersteuerung in einer Kurve

Gleichzeitig drosselt DSC die Motorleistung, damit die Räder nicht durchdrehen. Alle Steuerungssysteme der DSC wirken so zusammen bzw. sind so aufeinander abgestimmt, dass sie den Wagen in der Spur halten.

Damit ist das Dynamic Stability Control Systeme eine Weiterentwicklung der Funktionen Antiblockiersystem (ABS), Antriebsschlupfregelung ASC und Motorschleppmomentenregelung (MSR).

DSC – Dynamic Stability Control-2

Extrem schnelle DSC Reaktion im BMW i3

2018 wurde der BMW i3 mit einer neuen DSC-Generation ausgestattet – sie reagiert 50-mal schneller als bisherige DSC-Versionen. Die deutlich schnellere Reaktion geht darauf zurück, dass die DSC beim i3 in der Antriebsregelung integriert ist statt in einem eigenständigen Steuergerät. Für die Zukunft ist geplant, diese Integration bei allem BMW- und MINI-Modelle mit Verbrennungsmotor einzusetzen.

DSC – Dynamic Stability Control

DSC erhöht die Fahrsicherheit, ersetzt jedoch nicht umsichtiges Fahren

Seit 2014 ist DSC in allen Pkw und Lkw bei Neuzulassungen in der EU Pflicht. Im Ernstfall bietet es eine deutliche Verbesserung der Fahrsicherheit, weil der Fahrer selbst nicht in der Lage ist, derart ausgleichend zu bremsen und zugleich die Motorleistung so zu regulieren, dass das Auto in der Spur bleibt.

Das heißt aber nicht, dass Sie sich voll und ganz auf die DSC verlassen sollen und alle Vorsichtsmaßnahmen außer Acht lassen. Denn die beste Methode, einen Unfall zu verhindern, ist und bleibt eine umsichtige Fahrweise.

DSC ausschalten – wann ist das sinnvoll?

Mit einem Knopfdruck lässt sich die DSC ausschalten. Eigentlich eine unlogische Option, weil das Stabilitätsprogramm eine wichtige Sicherheitsfunktion ist. Es gibt aber einige Situationen, in denen es sinnvoll sein kann, auf die DSC zu verzichten:

  • beim Fahren mit Schneeketten
  • beim schnellen Beschleunigen
  • beim sportlichen Kurvendrift

Es gibt zudem je nach System die Möglichkeit, die Aktivierungsschwelle zu beeinflussen, sozusagen von einer vorsichtigen hin zu einer sportlichen Fahrweise. Bei Letzterer reagiert DSC langsamer, bei der ersten reagiert DSC schneller. Diese Funktion ermöglicht auch BMW. Das Umschalten erfolgt, indem Sie die DSC-Taste einmal drücken. Dann wechselt das Assistenzsystem in den DTC-Modus – den Dynamic Traction Control Modus. Das ermöglicht ein agileres Fahren, gewährleistet aber trotzdem optimale Stabilität. Erst, wenn Sie die Taste länger als 3 Sekunden gedrückt halten, deaktivieren Sie DSC. Das Aktivieren erfolgt wieder durch einmaliges Drücken des DSC-Schalters.