Motorsport-Aerodynamik für den Alltag

Der Heckdiffusor stammt ursprünglich aus dem Rennsport und sorgt für eine verbesserte Aerodynamik. Er erhöht durch eine spezielle Luftführung den Anpressdruck und bietet dem Fahrzeug damit mehr „Grip“. Darüber hinaus ist der Heckdiffusor auch optisch sehr ansprechend, weil die typischen Stege des Bauteils dem Auto ein kraftvolles Design verleihen.

Aufbau und Wirkungsweise des Heckdiffusors

Mithilfe des Heckdiffusors werden Luftströme rund um das Fahrzeug verwirbelt. Das geschieht durch die asymmetrische Form des Diffusors. Sie wirkt sich auf die Druckverteilung im Unterboden aus und verbessert den Abtrieb.

Im Detail funktioniert das folgendermaßen:

Zwischen dem Fahrzeugboden und der Straße entsteht beim Fahren ein Bereich mit einem geringeren Luftdruck. Zugleich strömt von den Fahrzeugseiten Luft zum Fahrzeugboden, die über die Kanäle des Heckdiffusors „eingeengt“ und verwirbelt wird. Das wiederum erzeugt einen Sog, der das Fahrzeug im hinteren Bereich nach unten drückt. Dadurch verringert sich der Luftwiderstand, das Fahrzeug kann schneller fahren und zeigt ein besseres Kurvenverhalten.

Der beim Heckdiffusor genutzte Effekt wird auch Venturi-Effekt genannt: Luft, die eingeengt wird, fließt schneller.

 

Heckdiffusor

 

Heckdiffusor in der Formel 1

Die Gestaltung von Heckdiffusoren wird in der Formel 1 seit 2009 durch die FIA beschränkt. Bis dahin erzeugten sie bis zu 70 % des gesamten Abtriebs. Die Beschränkungen sollten die starken Verwirbelungen hinter dem Fahrzeug verhindern, denn das schränkte den Anpressdruck der dahinter Fahrenden ein und sie konnten den Windschatten nicht optimal nutzen.

Die Regelungen der FIA zum Diffusor beziehen sich generell auf Karosserieelemente unter dem Auto: „Kein unter dem Auto sichtbares Karosserieelement, das bis zu 350 mm hinter der Hinterachslinie liegt, darf höher als 175 mm sein.“ Das schränkte die Effizienz der bisherigen Heckdiffusoren ein, auf ca. 40 % des gesamten Abtriebs.