RFID steht für Radio-Frequency Identification. RFID-Erkennung ist demnach vereinfacht gesagt eine Erkennung über Funk. Bei RFID-Systemen findet ein kontaktloser Datenaustausch statt – zwischen einem RFID Transponder und einem RFID Lesegerät. Das bekannteste Einsatzgebiet bei Fahrzeugen ist der Funkautoschlüssel.

 

Wie funktioniert der Datenaustausch bei RFID?

 

Das RFID Lesegerät baut zunächst ein magnetisches oder elektromagnetisches Feld auf, was den Transponder mit Energie versorgt. Es ist aber auch möglich, den Transponder mit einer integrierten Batterie mit Energie zu versorgen. Solange sich der Transponder im elektromagnetischen/magnetischen Feld befindet, ist auch ein Datenaustausch möglich. Je nach System fällt dieses Feld unterschiedlich groß aus, von wenigen Zentimetern bis zu mehreren Metern. RFID Systeme mit einer kleinen Reichweite arbeiten in einem Frequenzbereich von ca. 120 bis 150 kHz, Hochgeschwindigkeitssysteme in einem Bereich von 3 bis 10 GHz.

 

Wie ist ein RFID Transponder aufgebaut?

 

Es gibt keine einheitliche Optik für die Transponder, sie können in Größe, Form, Material und Form stark variieren. Außerdem sind RFID Transponder je nach Anwendung unterschiedlich aufgebaut.

Lediglich zwei Komponenten sind in jedem Transponder enthalten:

  • ein Mikrochip
  • eine Antenne

Beides zusammen wird auch als „Inlay“ bezeichnet.

Beide Komponenten sind sehr empfindlich und müssen daher entsprechend geschützt werden vor thermischen, mechanischen und chemischen Belastungen. Um diesen Schutz zu gewährleisten, ist meist schon ein RFID Etikett ausreichend. Dabei werden Chip und Antenne mit einer Folie oder Papier geschützt.

Natürlich ist diese „Verpackung“ nicht für alle Einsatzbereiche der RFID Erkennung geeignet, weil sie nicht sonderlich robust ist. Besser geschützt sind die Komponenten durch Laminierung oder eine Kunststoffhülle.

 

Wie wird RFID bei Autos eingesetzt?

 

Das Anwendungsspektrum der RFID Technik bei Fahrzeugen ist sehr vielfältig. Bereits bei der Produktion kommt es zum Einsatz, um reibungslose Abläufe zu ermöglichen.

 

Keyless Systeme

 

Funkschlüssel

 

Die bekannteste Anwendung für RFID im Auto sind Keyless Systeme zum schlüssellosen Öffnen des Fahrzeugs. Der Transponder befindet sich im Autoschlüssel, das Lesegerät im Auto. Wenn sich der Fahrer mit dem Transponder seinem Fahrzeug nähert, stellt der Transponder eine Anfrage mit einem Code an das Fahrzeug. Nach Empfang der Anfrage ist eine Rückmeldung in Form einer codierten Bestätigung erforderlich.

Die Übertragung erfolgt verschlüsselt, damit die Funksignale nicht durch Dritte abgehört werden können. Stimmt der Code mit der Anfrage überein, werden die Fahrzeugtüren freigegeben.

Es gibt auch Erweiterungen dieser Systeme mit der Bezeichnung Keyless Go (je nach Hersteller auch andere Bezeichnungen). Hier können Sie mit dem Transponder nicht nur die Fahrzeugtüren öffnen, sondern auch den Motor starten oder abschalten.

 

RFID bei Ladestationen für e-Autos

 

Die RFID-Erkennung ist eine Möglichkeit, Ladefreigabe an öffentlichen e-Auto-Ladestationen zu erhalten. Auch die Abrechnung an den Ladesäulen ist mittels RFID Technologie möglich. Je nach Anbieter bietet RFID auch den Zugriff auf Verbrauchsstatistiken.

 

RFID bei Autoreifen

 

Laut den größten Reifenherstellern sollen bis 2023 alle ausgelieferten Reifen über die RFID Technologie verfügen. Über Funk erhalten Fahrer dank der in den Reifen integrierten RFID Chips Informationen zum aktuellen Reifenzustand.

 

Weitere Vorteile von RFID im Autoreifen:

  • verlängerter Lebenszyklus des Reifens
  • erhöhte Sicherheit
  • Werkstatt erhält über Funk sehr leicht alle Infos zum Reifenzustand
  • Fehlmontagen werden vermieden
  • einfache, schnelle Überprüfung interner Reifenbestände
  • erleichtert Reifenidentifikation
  • Erkenntnisse aus der Datenerfassung bietet Optimierungsmöglichkeiten für Reifenrecycling
  • Vorteil bei Reifendiebstahl – Reifen kann eindeutig identifiziert werden und Chip lässt sich nur durch Zerstörung des Reifens entfernen

Bei Lkw Reifen sind RFID Chips übrigens schon lange Standard. Immerhin liefert die Technologie entscheidende Vorteile bei der Wartung des Fuhrparks.

 

RFID in der Automobilproduktion

 

In der Automobilproduktion geht nichts mehr ohne RFID. Die Technik sorgt dafür, dass beim Verbauen alles “wie am Schnürchen läuft”, d.h., dass alles präzise und gut organisiert bei der Montage funktioniert. Immerhin werden in Fahrzeugen immer mehr Komponenten verbaut. Damit der gesamte Produktionsprozess ohne Wartezeiten abläuft, geben die Teile über RFID quasi Auskunft, wann und wo sie eingebaut werden.

Darüber hinaus wird die RFID Technik in der Automobilproduktion auch für Wartung, Instandhaltung und Inventarisierung eingesetzt.

 

 

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