Mit dem Start der neuen GS diesen Monat kommt auch der neue Boxermotor 1300. Pünktlich zum 100. Geburtstag, denn 1923 begann mit der R32 eine Erfolgsgeschichte, die nun mit dem neuen, leistungsfähigeren 1300 fortgeschrieben. Der neue Boxermotor wird ab 2024 noch für viele weitere BMW R-Modelle die treibende Kraft bilden. Wir zeigen, welche technischen Details sich hinter dem größeren Hubraum verbergen. 

Große GS bekommt als erstes den Boxer-Motor  

Die seit Anfang November ausgelieferte GS kommt als erste in den Genuss des neuen Boxermotors, der wenig überraschend den bisher stärksten Zweizylinder-Boxer darstellt. 

Ab 2024 wird der neue Motor in weiteren R-Modellen erhältlich sein: GS Adventure, RT, R und RS.  

Durch das unter dem Motor liegenden Getriebe (bisher lag es hinter dem Aggregat) und die neue Nockenwellenantriebsanordnung ist der 1300 Boxermotor kompakter als die Vorgänger.  

Ein großer Leistungssprung 

Mit den 1300 Kubikzentimetern Hubraum schafft der luft- und wassergekühlte Boxermotor 107 kW (145 PS) bei 7.750 Umdrehungen, das maximale Drehmoment von 149 Nm erreicht er bei 6.500 Umdrehungen. Das sind im Vergleich zur 1250er fast 10 PS mehr.  

Um von 0 auf 100 km/h zu kommen, benötigt das Motorrad nur rund 3,4 Sekunden und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h. BMW gibt einen Verbrauch von 4,8 Litern pro 100 Kilometer an. 

ShiftCam mit versetztem Steuerkettenschacht 

Wie zu erwarten nutzt der Motor die BMW ShiftCam Technologie für die variable Ventilsteuerung, die BMW 2019 eingeführt hat. Die Einlassventile besitzen nun einen Durchmesser von 44 mm, die Auslassventile 35,6 mm. Außerdem wurde die Verdichtung erhöht, von 12,5:1 auf 13,3:1. 

Im Vergleich zu den bisherigen Modellen hat BMW beim 1300 den Versatz der beiden Zylinder minimiert: Rechts liegt der Steuerkettenschacht vor, links hinter dem Zylinder. Die Kühlflüssigkeit umströmt weiterhin die Zylinderköpfe und partiell die Zylinder. Zusätzlich sorgt die Konstruktion dafür, dass die Kühlung durch den Fahrtwind optimal genutzt wird – eben klassisch BMW Boxer. 

Gleicher Verbrauch trotz höherer Leistung 

Da laut BMW die Verbrennungseffizienz erhöht und der Spritverbrauch optimiert wurde, soll der neue Motor den gleichen Verbrauch aufweisen wie die leistungsärmere 1250er. Trotzdem besitzt der 1300 Boxer nur eine Zündkerze, die mit Klopfsensoren kombiniert wird.