So kann man es zumindest den Worten des BMW-Motorrad-Chefs Markus Flasch vom März dieses Jahres entnehmen. Mit dem Dach wäre der Neue quasi eine Neuauflage des BMW C1. Zwar sind die Aussagen von Flasch sehr vage, aber für Spekulationen zur Ausstattung und Technik bieten sie trotzdem viel Spielraum, insbesondere in Bezug auf die BMW-Patente von 2020. 

Revival des BMW C1 – aber mit neuem Namen 

BMW C1 2003Beim Stichwort BMW Roller mit Dach kommt BMW Fans sicherlich gleich ein ganz bestimmtes Fahrzeug in den Sinn: Der BMW C1. Der Motorroller wurde nur 4 Jahre produziert, zwischen 2000 und 2003

Laut Informationen von Markus Flasch, dem BMW Motorrad-Chef, soll der neue BMW Roller ebenfalls ein Dach bekommen, eine richtige Neuauflage des C1 wird es aber nicht geben, zumindest nicht mit diesem Namen. BMW hat die Bezeichnung C1 nämlich 2004 an Citroën verkauft. 

Eine ganz neue Idee ist der E-Roller mit Dach übrigens nicht, denn schon 2009 gab es eine Konzept-Studie und einen Prototypen mit Elektrotechnik der Firma Vectrix. Dieser Prototyp ging aber nicht in Serie. Erst 2014 kam mit dem BMW C evolution der erste elektrischer BMW Roller heraus, aber nicht mit Dach wie in der 2009er Studie. 

Basis des neuen E-Rollers: BMW CE 04 

Mit konkreten Details zum neuen BMW E-Roller mit Dach hat sich Flasch stark zurückgehalten. Logisch wäre aber, den Neuen auf Basis des BMW CE 04 aufzubauen, den es seit 2022 gibt.  

Noch einmal zur Erinnerung die wichtigsten Eckdaten des BMW CE 04: 

  • 15 kW (20 PS) Dauer-Nennleistung, 31 kW (42 PS) in der Spitze 
  • Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h 
  • Reichweite: 130 Kilometer (nach WMTC-Norm) 

Der CE 04 ist zusätzlich zur A2-Ausführung auch als 125er erhältlich. In dieser Variante wird der Roller auf 11 kW (15 PS) Dauer-Nennleistung gedrosselt und darf damit schon ab 16 Jahre genutzt werden – mit Führerschein Klasse A1 oder B196 (Pkw-Führerscheinerweiterung). 

Anpassen müssten die Entwickler des neuen BMW E-Rollers das Gewicht des Fahrzeugs, denn der aktuelle CE 04 würde dem Gewicht des Dachaufbaus nicht standhalten können. 

Patente weisen auf Carbondach hin 

2020 veröffentlichte BMW einige Patente, die darauf hinweisen, dass der neue elektrische Roller mit einem Carbondach ausgestattet wird. Für das Grundgerüst geben diese Patente Aluminium an. Carbon hätte den Vorteil, dass das Dach extrem stabil wird und wenig wiegt. Dafür ist das Material aber viel teurer als Aluminium. 

Die Patente von 2020 zeigen auch, dass das Dach einfach entfernt werden kann, wobei auch die Airbags, die Rückenlehne, die Windschutzscheibe und der Vierpunktgurt wegfallen. Damit ergäbe sich ein ausgesprochen wandelbares Gefährt, was quasi an verschiedene Fahrbedürfnisse und Fahrziele angepasst werden kann. 

Ohne das Dach kommt natürlich die Helmpflicht wieder ins Spiel. "Außer Kraft gesetzt" wird diese beim im Patent beschriebenen Kabinenroller durch 4 Knautschzonen: die vorderen und hinteren Halterungen des Carbondachs. Beim Aufprall soll der Fahrer durch den Vierpunktgurt und gehalten und von den beidseitig angebrachten Airbags geschützt werden. 

Außerdem gibt es im Rückenbereich eine Verstärkung inkl. aufblasbarer Polster, welche beim Heckaufprall die Wirbelsäule schützen soll.  

Schutz vor Seitenwinden dank Winglets 

Insbesondere beim Einfluss von Seitenwind zeigt ein Dach beim Motorroller Nachteile, auch wenn die Dachkonstruktion ansonsten eine gute Witterungsschutz-Lösung ist. Auch das wird in den BMW-Patenten von 2020 berücksichtigt, und zwar mit vier beweglichen Winglets – zwei vorn und zwei hinten. Je nach Windeinfluss richten sich diese Winglets ähnlich wie beim Flugzeug aus, um das Bike zu stabilisieren.  

Wann soll der neue BMW Elektroroller mit Dach kommen? 

Bisher gibt es nur vage Andeutungen zum geplanten BMW Roller mit Dach. Weder eine Modellbezeichnung noch ein Termin für die Markteinführung stehen fest. Ob der Neue also wirklich kommt oder doch eher Vision bleibt, steht aktuell noch nicht fest. 

Mit dem BMW C1 lief es erfahrungsgemäß weniger gut, was nicht zuletzt an dem vergleichsweise hohen Preis gelegen hat, auch wenn das Fahrzeug eindeutige Vorteile in puncto Sicherheit vorweisen konnte und auch für Pendler attraktiv war, die auf zusätzliches Motorroller-Equipment verzichten wollten.