Das Verreisen mit dem angehängten mobilen Hotel ist angesagter denn je. Der Wohnwagen bietet eben viel mehr Flexibilität bei der Urlaubsplanung und auf Luxus muss man mit modernen Modellen auch nicht verzichten. Kein Wunder, dass sich auch immer mehr Wohnwagen-Neulinge für dieses Abenteuer interessieren. Damit der Urlaub nicht in Stress oder Unfällen endet, sollten Wohnwagen-Beginner jedoch einiges bedenken.

Was ist beim Wohnwagen mieten zu beachten?

Fast jeder, der das erste Mal einen Urlaub mit dem Wohnwagen verbringt, nutzt dafür einen Vermietungsservice. So bekommt man einen guten Eindruck, ob einem diese Reiseart überhaupt liegt, und geht zudem auch auf Nummer sicher, alle wichtigen Utensilien für den Wohnwagen dabei zu haben, z.B. die Toilette inkl. Chemikalien, Gaswasserflaschen und Frischwassertank.

Erkundigen Sie sich trotzdem beim Vermieter, inwiefern die Reserven für Ihren Urlaub ausreichen. In der Regel geben die Vermieter aber ohnehin eine genaue Übersicht, was in der Miete enthalten ist bzw. was zusätzlich gemietet werden kann.

Der Vermieter gibt Ihnen als Neuling eine umfangreiche Einweisung. Nehmen Sie sich auf jeden Fall Zeit dafür und planen Sie etwa 1 bis 2 Stunden für die Einweisung ein. Hier geht's neben Funktionen und Ausstattung zum Innenraum des Wohnwagens (z.B. zur Leerung der Campingtoilette oder zur Befüllung des Frischwassertanks) auch um technische Details wie die Kopplung mit dem PKW und Hinweise zum Fahrverhalten.

Die wichtigsten Anforderungen zur Wohnwagen-Nutzung im Überblick:

Führerschein:

  • bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht reicht Klasse B
  • bei höherem Gewicht ist Klasse C erforderlich (dann wird der Wohnwagen häufig erst ab einem Alter von 25 Jahren (statt ab 21 Jahre) vermietet)

Gewicht:

  • zulässiges Wohnwagen-Gesamtgewicht und Achslasten dürfen nicht überschritten werden (Wassertank-Füllmengen werden hier oft vernachlässigt)
  • Wiegen ist beim TÜV oder auf Bauhöfen möglich

Versicherung:

  • Wohnwagenanhänger unterliegen einer Versicherungspflicht
  • für Wohnwagen-Mieter gibt es spezielle Urlaubsversicherungen, z.B. über die RMV, die über den Vermieter abgeschlossen werden

Höchstgeschwindigkeit:

  • ist abhängig vom Reiseland, daher vorher über die jeweiligen Regelungen informieren
  • für Deutschland: 50 km/h innerorts, außerorts 80 km/h bzw. 100 km/h, sofern zulässig

Übernachten/Parken:

Der Wohnwagen darf dort abgestellt werden, wo Parken erlaubt ist, aber nicht dauerhaft über mehrere Tage – die einmalige Übernachtung auf öffentlichen Parkplätzen ist als Zwischenstopp also erlaubt.

Testfahrt auf jeden Fall empfehlenswert

Apropos Fahrverhalten: Für Wohnmobil-Einsteiger ist das Fahren mit dem Anhänger oft gewöhnungsbedürftig. Gefährlich kann es vor allem bei Kurven oder starken Windböen werden. Ganz abgesehen vom "normalen" Manövrieren beim Einparken. Sie sollten auf jeden Fall die Fahrt mit dem Wohnwagenanhänger vor dem richtigen Reisestart testen, besser noch ein spezielles Fahrtraining absolvieren. Solche Trainings bietet z.B. der ADAC an.

Reise-Vorbereitung für den Campingurlaub mit Wohnwagen

So wichtig wie die Einweisung bei der Wohnwagen-Übergabe und der Probefahrt ist die gesamte Planung des Wohnwagen-Urlaubs. Das heißt nicht, dass Sie jeden Tag Ihrer Reise minutiös verplanen, sondern sich auf die typischen "Wohnwagen-Situationen" vorbereiten.

Dazu gehören Fragen wie:

  • Welche Stellplätze sind auf der Route vorhanden?
  • Welche Bedingungen bieten diese Stellplätze (Wasser, Strom, Einkaufsmöglichkeiten, Öffnungszeiten etc.)?
  • Welche Ausflugsmöglichkeiten gibt es in der Umgebung?
  • Wie sehen die Einreisebestimmungen und Verkehrsregeln aus?

Die Routen sollten so ausgewählt werden, dass enge Kurven und Straßen vermieden werden. Achten Sie außerdem darauf, die Reiseetappen nicht zu lang zu wählen – maximal 200 bis 300 Kilometer pro Tag. Damit sind Sie schon gut "ausgelastet" als Wohnwagenanfänger. Immerhin müssen Sie die geringere Fahrgeschwindigkeit und die ungewohnte Fahrsituation mit Anhänger bedenken.

Tipps zur Beladung

Die richtige Beladung hat großen Einfluss auf das Fahrverhalten mit dem Wohnwagenanhänger. Packen Sie schweres Gepäck nach unten, leichtes nach oben und legen Sie den Schwerpunkt möglichst zur Mitte des Wohnwagens, also zur Anhängerachse hin. Am besten ist es ohnehin, wenn Sie das meiste Gepäck im PKW verstauen, den je schwerer das Zugfahrzeug, desto besser fährt sich das gesamte Gespann.

Prüfen Sie vor dem Abfahren, dass die Ablagen im Wohnwagen leer und alle Türen und Schubladen geschlossen und verriegelt sind. Alles, was verrutschen könnte, sollte entsprechend gesichert werden, z.B. durch Auspolstern mit Kleidung oder Decken.

Einparken auf dem Campingplatz

Diese Situation treibt so manchem Wohnwagen-Neuling den Schweiß auf die Stirn. Dabei müssen Sie sich gerade auf Campingplätzen keine Sorge um das Einparken machen, denn hier sind in der Regel schnell erfahrene Camper zur Stelle, die beim Rangieren helfen bzw. den Wagen abkoppeln und Sie bei der Positionierung auf dem Stellplatz unterstützen.

Dennoch sollten Sie das Einparken vor dem richtigen Fahrtbeginn auf einem wenig befahrenen Parkplatz üben bzw., wie oben schon erwähnt, ein spezielles Fahrtraining zur Vorbereitung nutzen. Mit ein wenig Übung werden Sie selbst längere Wagen sicher auf den richtigen Stellplatz bringen.

Wohnwagen sicher aufstellen

Damit der Wohnwagen nach dem Abkoppeln gerade und stabil steht, muss er mit den Hubstützen gesichert werden. Das funktioniert je nach Wohnwagen-Modell mechanisch oder elektrisch. Eine Wasserwaage hilft dabei, die Stützen auf das nötige Niveau einzustellen. Bei neueren Modellen gibt es eine Anzeige zur geraden Ausrichtung des Wohnwagens.

Der Ablauf beim Aufstellen ist übrigens auch Teil der Einweisung beim Wohnwagen mieten. Außerdem hilft Ihnen – wie beim Einparken – auf dem Campingplatz mit Sicherheit einer der erfahrenen Camper.