Ob mit einem Supersportwagen auf der Rennstrecke, mit den neuesten Automodellen im Straßenverkehr oder weltweit On the Road – beim Online-Magazin AUTOmativ.de gibt’s Test-, Fahr- und Reiseberichte mit mobilen Gefährten aller Art. Benjamin Brodbeck ist Inhaber und Herausgeber des Magazins und gibt Ihnen als unser heutiger Interviewpartner einen kleinen Einblick hinter die Kulissen von AUTOmativ.de.

Stellen Sie sich und Ihren Blog bitte kurz für unsere Leser vor!

Wir sind ein Online-Magazin mit Schwerpunkt Auto-Neuheiten, -Tests, Fahrberichte und Wohn-/Reisemobile. Wir testen fast alles, was wir in die Finger bekommen und publizieren Videos, Bilderstrecken und Erfahrungs- sowie Testberichte.

Welches sind für Sie die wichtigsten Kriterien bei den Fahrzeug-Tests?

Wichtig ist immer, zu verstehen, wofür das Auto gedacht ist. Wofür es entwickelt wurde und welche Zielgruppe der Hersteller damit anspricht. Also Dinge in Relation zu setzen, ist das mit Abstand Wichtigste. Und dann kann man erst auf die einzelnen Eigenschaften eingehen und sie bewerten, sprich: Fahrdynamik, Ausstattung, Materialität, Technologien, Bedienung – um nur die plakativsten zu nennen. Selbstverständlich stehen über allem immer das Fahrgefühl und die Integration der Insassen in das jeweilige Fahrzeug. Aber wie gesagt: Alles immer in Relation zum preislichen Niveau.

Welche außergewöhnlichen/witzigen Ereignisse haben Sie bei Testfahrten erlebt?

Wenn man ein paar Jahre diese Reisen mitmacht, passieren tatsächlich einige Dinge. Eine Sache, an die ich mich mein ganzes Leben lang erinnern werde: Wir waren im Oman auf einer mehrtägigen Offroad-Tour mit Pick-Ups – im Hadschar-Gebirge. Das ist so ziemliches Nirgendwo. Wir kamen eines Abends auf eine Bergkuppe, schätzungsweise rund 2.500 Meter hoch. Es hat gestürmt ohne Ende und es war kalt. Der Staub und Sand wurden vom Wind über den steinigen Boden beschleunigt – so sehr, dass man beim Aussteigen die Wüstenschuhe sandgestrahlt bekam. Kein Schutz irgendwo, nur sandige, steinige Weite. Und wir alle waren fertig ohne Ende, kamen wir doch an jenem Morgen um 6 Uhr mit dem Flieger aus Deutschland an. Man kann sich vorstellen: So richtig viel und gut hatte niemand geschlafen, denn die Nacht war sehr kurz.

Keine Frage: Das war mit der atemberaubendste Ausblick, den ich jemals hatte. Aber während ich meinen Blick in die Ferne schweifen ließ, kam der Funkspruch aus dem Walkie-Talkie: "Alle bitte fertig machen und ausladen, wir schlagen hier unser Nachtlager auf." Und ich als jemand, der zuvor höchstens einmal im Gartenzelt übernachtet hatte, dachte mir natürlich: Wie soll das denn nur gut gehen. Aber es ging gut. Die Nacht war kalt – aber es ging.

Benjamin Brodbeck im Oman bei VW Amarok Adventure Tour 2018

Welche (technische) Entwicklung der letzten Jahre finden Sie am spannendsten?

Da gibt es einige Entwicklungen. Neben dem Entwicklungsfeld rund um Elektromobilität – wohin geht die Reise, welche Sprünge kommen wann und zu welchen Preisen – finde ich nach wie vor das Thema alternative Kraftstoffe, E-Fuels, extrem spannend. Denn: Was machen wir mit den ganzen Fahrzeugen, die im Besitz von Millionen Menschen auf dieser Welt sind – und noch lange bleiben werden? Was machen wir mit den Oldtimern? Mit den hochwertigen Liebhaber-Fahrzeugen, die in nicht zu unterschätzender Stückzahl auf dem Weltmarkt sind und noch lange bleiben werden?

Da müssen Lösungen beim Kraftstoff her. Und es ist gut, dass sich zum Beispiel Porsche traut, bei diesem Thema den ersten, finanziell ernsthaften Schritt zu gehen. Auch wenn E-Fuels für die Massenmobilität vielleicht (noch lange) nicht in Frage kommen, wird ein großer Anteil des individuellen Verkehrs damit befeuert werden. Und das ist auch gut so.

Welche anderen Blogs, Kanäle, usw. lesen/verfolgen Sie gerne und können unseren Lesern empfehlen?

Fachlich und thematisch im selben Genre verfolge ich natürlich unsere Partner-Magazine wie motoreport.de und autonotizen.de. Aber auch die großen Fachzeitschriften in der Automobilwelt sind regelmäßiges Standard-Repertoire. Um den Horizont – auch sprachlich – zu erweitern, lese ich im US-Amerikanischen gerne Jalopnik. Außergewöhnlich verrückt und von der Denke her einfach super unterhaltsam sind sicherlich einige britische Fachmedien, wie beispielsweise TopGear oder EVO.

Vielen Dank für das Interview, Benjamin Brodbeck!

 

Bildquelle: AUTOmativ.de