Motorräder, Reisen, Fotografieren und neue technische Spielereien testen – auf dem Blog blindschleiche.ch vereint Marco Facci diese Leidenschaften. Er berichtet hier u.a. über seine motorisierten Zweirad-Touren und gibt eine Menge Tipps rund um das Thema "Reisen mit dem Motorrad", z.B. zu technischen Lösungen, Camping oder dem Fahrzeug-Transport. 

Im Interview gibt er uns einen Einblick, warum ihn gerade das Motorradreisen reizt und welche Touren ihn besonders beeindruckt haben.  

Stellen Sie sich und Ihren Blog bitte kurz für unsere Leser vor!

Auf meinem Blog blindschleiche.ch berichte ich über meine Erlebnisse als Motorradfahrer und Reisender. Ich heiße Marco Facci, geboren und lebe in der Schweiz und habe mit gut 30 Jahren das Motorradfahren für mich entdeckt. Nach bestandener Motorradprüfung und der ersten BMW GS sind dann bald die ersten Touren ins nahe Ausland losgegangen.

Marco Facci BMW Motorradreise Wald

Welche Motorräder fahren Sie aktuell und warum?

Zurzeit stehen 3 Motorräder in meiner Garage. Das Älteste ist die BMW R1200 GS Adventure. Mit dem Motorrad habe ich inzwischen über 130.000 km zurückgelegt und es ist mir daher auch sehr ans Herz gewachsen. Unter anderem hat mich das Motorrad auch auf meiner bisher längsten Reise, nach Japan, begleitet.  

Als meine BMW per Schiff ihre Heimreise angetreten hat, hatte ich zu Hause kein Motorrad zum Fahren. Doch schon länger hatte ich ein Auge auf die Honda CRF 250 Rally geworfen. In Tokyo hatte ich die Gelegenheit, das Motorrad auch einmal genauer anzuschauen und ich hab bei meinem Händler daheim noch per Mail eine Bestellung für das Motorrad aufgegeben.  

So ganz hat er der Bestellung dann doch nicht getraut, aber als ich dann im Laden stand, ging es flott mit dem Kauf. Der 250 ccm Motor ist natürlich was ganz anderes als die 1200 ccm von der BMW, aber für Ausfahrten ins Gelände mit leichtem Gepäck ausreichend.  

Vor 2 Jahren kam als Ablösung der alten BMW noch eine BMW R1250 GS Adventure dazu. Zugegeben, der Kauf war hauptsächlich ein "haben wollen". 

Welches Reiseziel hat Sie bisher am meisten überrascht und warum? 

Marco Facci BMW Motorrad RusslandreiseDen bleibendsten Eindruck aller meiner bisherigen Reisen hat Russland hinterlassen. 2017 bin ich durch Russland gefahren und habe dabei das Land von Westen bis in den Fernen Osten kennengelernt. Das Straßenbild im Westen war mir schon durch andere Länder bekannt. Doch je weiter man nach Osten fährt, verändern sich Land und Leute. 

Dazu kommen die Begegnungen mit anderen Reisenden. Viele sind nur einen kurzen Augenblick auf der Straße, andere trifft man bei einer Pause und wechselt auch einmal einige Worte und bei wenigen ergeben sich Freundschaften, die bis heute bestehen. 

Was haben Sie bisher auf Ihren Reisen gelernt und welche Tipps würden Sie anderen Motorrad-Reisewilligen mit auf den Weg geben? 

Marco Facci BMW Motorrad Reisen"Nur Mut, fahr einfach los." So einfach man den Satz sagen kann, es gehört trotzdem eine Portion Mut dazu, ihn umzusetzen. Es mag zwar den einen oder anderen geben, der nur mit einer zusätzlichen Unterhose und der Zahnbürste losfahren kann, doch für die meisten braucht es wenigstens eine Tour-Planung und eine Packliste. Dabei soll jeder für sich selbst entscheiden, was er braucht, um losfahren zu können. Man soll sich wohlfühlen. 

Wo soll es als Nächstes hingehen und welche Reiseziele stehen auf Ihrer Wunschliste?

Die letzten Jahre haben gelehrt, dass man bei Reisen flexibler sein muss als früher. Für das kommende Jahr habe ich 2 Reiseziele, die gerade in Planung sind. Nach 5 Jahren soll es wieder einmal nach Japan gehen. Dieses Mal nicht auf den eigenen Rädern, aber dafür vor Ort mit dem Motorrad.  

Etwas näher liegt das Nordkap. Diese Landmarke fehlt mir bisher noch und nachdem ich 2021 die Tour in Norwegen abbrechen musste, möchte ich es 2023 noch einmal versuchen.  

Auf der eigenen Wunschliste gibt es noch weitere Ziele, wie die Straße zwischen La Paz und Yungas in Südamerika oder die Colorado Backcountry Discovery Route in den USA. Mal schauen, wann die von der Liste gestrichen werden können. 

Vielen Dank für das Interview, Marco Facci!