RDC ist ein Reifendruck-Kontrollsystem, das laut EU-Verordnung seit 11/2014 in allen neu zugelassenen Fahrzeugen Pflicht ist. Das System überwacht mithilfe von Radsensoren den Reifenfülldruck. Die Druckanzeige ist je nach Fahrzeugmodell im Control Display oder in der Instrumentenkombination sichtbar. BMW-Neufahrzeuge werden seit März 2014 mit RDC ausgestattet.
Vorteile eines RDC
Ein RDC dient in erster Linie dazu, die Fahrsicherheit zu erhöhen. Reifenbeschädigungen, die zu Druckverlusten führen, werden so schneller erkannt, was wiederum Unfälle verhindern kann. Darüber hinaus bietet ein RDC folgende Vorteile:
- positive Auswirkung auf Kraftstoffverbrauch: Reifen mit korrektem Fülldruck erzeugen weniger Rollwiderstand
- beugt Verschleiß vor – Lebensdauer des Reifens wird verlängert
- wichtig für sportliche Fahrweise: nur bei passendem Fülldruck liegt der Reifen optimal auf und bietet optimales Verhalten beim Bremsen
Wie funktioniert RDC?
Um den Reifendruck zu kontrollieren, gibt es zwei technische Möglichkeiten:
1. Fahrzeug besitzt ein eigenes RDC-Steuergerät
Dadurch wird der Reifendruck direkt überwacht. Ein Drucksensor am Reifenventil übermittelt Informationen zur Lufttemperatur und zum Innendruck. Sie werden per Funk an das RDC-Steuergerät übertragen. Der RDC-Sensor wird durch die Reifenrotation aktiviert. Eine Warnung erscheint, wenn der Druck unter einen kritischen Wert fällt (20 % weniger als der Solldruck oder Unterschreitung des Mindestfülldrucks von 1,7 bar).
2. Funktion ist im DSC-Steuergerät integriert
Bei diesem System wird der Reifendruck indirekt überwacht, d.h. über die Drehzahl der Räder. Es wird also auf die schon vorhandene Hardware zurückgegriffen, nur für die Datenübermittlung ist eine Software-Erweiterung notwendig. Die Drehzahl wird über ABS- oder ESP-Sensoren gemessen. Ein Druckverlust und damit einhergehend Veränderungen der Drehzahl äußern sich durch eine Änderung beim Abrollumfang und den charakteristischen Schwingungen der Räder.
Die Messungen über ein RDC-Steuergerät sind genauer und liefern somit mehr Sicherheit. Dafür sind sie auch etwas teurer als die indirekten Messung des Reifendrucks.
RDC-Ausstattung erfordert Kompletträder mit RDC-Sensoren
Wenn das Fahrzeug mit einem RDC-Steuergerät ausgestattet ist, dürfen nur Kompletträder mit RDC-Sensor verbaut werden. Das RDC muss mit allen Rädern einwandfrei funktionieren, denn nur dann kann es die notwendige Sicherheit liefern. Bei Rädern ohne Sensor erscheint dauerhaft eine Fehlermeldung, die auch nicht ausgeschaltet werden kann.
Vorsicht bei Noträdern: Sie besitzen keinen RDC-Sensor, sodass hier ebenfalls nach Montage des Notrads die Fehlermeldung erscheint und bis zum Wechsel durch ein Rad mit RDC-Sensor bleibt. Aber wie der Name Notrad schon sagt, sind diese Räder ohnehin nur für den Notfall vorgesehen und sollten so schnell wie möglich ersetzt werden.
Unterschied RDC und RDCi
RDC und RDCi funktionieren im Prinzip gleich. Welches System verbaut ist, hängt vom DSC (Dynamic Stability Control) ab. RDC und RDCi unterscheiden sich lediglich bei der "Reaktion" nach dem Radwechsel:
Nachdem die neuen Räder mit RDCi verbaut wurden, muss der RDC-Reset angewählt werden. Danach muss das Fahrzeug etwa 8 Minuten stehen. Diese Zeit ist notwendig, damit das Fahrzeug die neuen Signale erkennen kann. Beim Räderwechsel mit RDC kann jedoch einfach ein Reset durchgeführt werden und die Sensoren werden sofort erkannt.
Die Anzeige des Reifendrucks erscheint allerdings bei beiden – RDC und RDCi – verzögert, d.h. erst nach etwa 15 Minuten. Außerdem muss die Geschwindigkeit 30 km/h überschreiten.