Lackschutz mit Wachs, Nanoversiegelung oder Keramikbeschichtung

Mit dem Begriff Lackversiegelung werden verschiedenen Möglichkeiten zusammengefasst, die Lackoberfläche bei Fahrzeugen vor äußeren Einwirkungen zu schützen. Die Autolack Versiegelungen unterscheiden sich in erster Linie hinsichtlich ihrer Haltbarkeit.

 

Produkte zur Lackpflege hier kaufen

 

Arten der Lackversiegelung

Fahrzeuge können mittels Nano-Lackversiegelung, Keramik-Lackversiegelung oder mit Wachs geschützt werden. Die drei Methoden funktionieren wie folgt:

 

Keramik-Versiegelung

Die transparente Oberflächenbeschichtung mit Keramik ist eine sehr lange haltbare, extrem harte aber zugleich auch elastische Lackversiegelung fürs Auto, die mindestens 3 Jahre einen wirksamen Schutz vor Witterungseinflüssen und Abrieb bietet und dem Fahrzeug überdies einen attraktiven Glanz verleiht. Die Keramik-Beschichtung besteht hauptsächlich aus Silizium. Es gibt aber auch Mittel auf Polymerbasis. Die Mittel können auf fast allen Oberflächen des Fahrzeugs angewandt werden, auch auf Felgen und Plastikteilen.

Beim Auftragen entsteht ein dauerhaftes Verbundsystem, d.h. die Keramik-Beschichtung verbindet sich fest mit dem Lack, was wiederum Ursache für die lange Haltbarkeit dieser Lackversiegelung ist. Feinste Untiefen im Lack werden mit der Beschichtung aufgefüllt.

Die Keramik-Lackversiegelung erzeugt einen Abperleffekt, sodass sich das Fahrzeug bei Regen quasi selbst reinigt und deutlich seltener per Hand oder in der Waschstraße gereinigt werden muss. Durch die lange Haltbarkeit ist die Auto Versiegelung aber auch relativ teuer.

 

Die Vorteile der Keramik-Versiegelung:

  • hoher Werterhalt des Fahrzeugs
  • sehr hohe Schutzwirkung
  • gesundheitlich unbedenklich
  • Polieren entfällt
  • für die Reinigung reicht Mikrofasertuch, Wasser, pH-neutrales Autoshampoo
  • erhöhter Schutz vor Streusalz, UV-Strahlung, Lackverfärbung, Vogelkot, Insekten


Kosten der Keramik-Versiegelung: Je nach Fahrzeug zwischen 500 und 800 Euro.

 

Keramikversiegelung


Nano-Versiegelung


Bei der Nanoversiegelung wird eine Schicht winziger Alkohol- oder Siliziumpartikel auf die Lackoberfläche aufgesprüht. Die Versiegelung erzeugt wie die Keramik-Lackversiegelung einen Lotus-Effekt/Abperleffekt, sodass Wassertropfen mit Schmutzpartikeln abperlen. Dadurch muss das Fahrzeug weniger oft einer Autowäsche unterzogen werden. Außerdem wird der Lack vor diversen Witterungseinflüssen geschützt.


Im Vergleich zur Keramik-Versiegelung hält die Nano-Versiegelung jedoch nicht so lang, da sie nicht abriebfest ist. Sie hält nur einige Wochen, je nach Nutzung des Fahrzeugs bis zu wenigen Monaten. Während die Nanopartikel lediglich kleinste Lackunebenheiten auffüllen und die Lackoberfläche optisch schöner erscheinen lassen, wird die Karosserie nicht wie bei der Keramik-Versiegelung mit einer zusätzlichen, die gesamte Lackoberfläche übergreifenden, festen, haltbaren Beschichtung ausgestattet.


Ein weiterer Nachteil: die Gesundheitsrisiken durch die Nanopartikel bei Verwendung bestimmter Beschichtungsstoffe. Allerdings ist noch nicht genau geklärt, inwieweit sich die Partikel auf den menschlichen Körper auswirken.


Kosten der Nano-Versiegelung: Rund 250 bis 350 Euro.


Nano- und Keramik-Lackversiegelung fürs Auto im direkten Vergleich:

 

Nano-Versiegelung

Keramik-Versiegelung

+ leichte, schnelle Anwendung

+ schützt vor chemischen und witterungsbedingten Einflüssen

+ guter Abperleffekt

 

 

- hält nur ca. 2 bis 12 Monate

+ schützt sehr gut vor chemischen/mechanischen Einflüssen

+ sehr lange Haltbarkeit – mindestens 3 Jahre

+ perfekter Abperleffekt

+ deutlich weniger Aufwand für die Fahrzeugreinigung

 

- Auftragen der Keramik-Beschichtung ist sehr aufwändiger Prozess, daher kostenintensiv

 

 

Lotuseffekt

 

Lackversiegelung mit Wachs

Genaugenommen ist die Anwendung von Wachs keine richtige Versiegelung, auch wenn Hersteller von Autowachsen mit dem Begriff Lackversiegelung werben. Das Autowachs wird in der Regel mit einem Frotteetuch aufgetragen und gleichmäßig auf dem Lack verteilt. Es füllt zwar kleine Unebenheiten und Kratzer im Lack auf, bildet aber nur eine sehr dünne Schutzschicht.

Sie wird durch die Reinigung und Politur des Fahrzeugs sowie durch Witterungseinflüsse relativ schnell wieder abgetragen und hält daher meist nicht länger als zwei Monate. Die Haltbarkeit ist stark von der Wachsart abhängig. Hybrid-Wachse sind bspw. deutlich länger haltbar.

Kosten der Wachs-Versiegelung: Mit normalem Hartwachs sehr günstig – eine Flasche für mehrmalige Anwendungen kostet maximal 20 Euro.

 

Wachsversiegelung

 

Was ist bei der Lackversiegelung zu beachten?

Die Oberfläche muss komplett sauber sein, damit die Versiegelung richtig haftet und das gewünschte Ergebnis liefert. Die Mittel werden meist mit einem Applikations-Pad aufgetragen. Bei der Keramikversiegelung wird eine Poliermaschine mit Applikations-Pad genutzt. Je nach Lackversiegelungsmethode gibt es Unterschiede bei der Schicht-Anzahl, der Aushärtungszeit und der benötigten Menge an Versiegelungsmittel.

Zum Schluss werden die Reste der Versiegelung mit einem Mikrofasertuch entfernt.

 

Lackversiegelung selbst machen oder Werkstatt beauftragen?

Sie können grundsätzlich jede Art der Lackversiegelung selbst durchführen, statt eine Werkstatt damit zu beauftragen. Während die klassische Wachs-Versiegelung noch recht einfach und auch für Laien machbar ist, sollten Sie für ein optimales Ergebnis bei Nano- und Keramik-Lackversiegelungen besser den Profi beauftragen.

Die Werkstatt punktet bei der Lackversiegelung mit mehr Erfahrung, besseren Werkzeugen und besseren Versiegelungsprodukten. Allein die Vorbereitung der Lackoberfläche für die folgende Versiegelung ist sehr aufwendig und schwierig. Das hochwertige, langanhaltende Ergebnis rechtfertigt also in der Regel die hohen Kosten für Nano-Versiegelung und Keramik-Versiegelung in der Werkstatt.

 

Lackversiegelung bei Neuwagen sinnvoll oder nicht?

Da Neuwagen keine Versiegelung haben, lohnt es sich, eine Lackversiegelung durchzuführen. Denn dadurch wird der ursprüngliche Neuzustand des Lacks länger erhalten und vor Umwelteinflüssen geschützt. So wird letztlich auch der Wiederverkaufswert des Fahrzeugs gesteigert. Das gilt übrigens auch für Fahrzeuge mit Lackaufbereitung, denn diesen fehlt in der Regel ebenfalls die Versiegelung.

 

Unterschied zwischen Lackversiegelung und Lackkonservierung

Bei der Lackkonservierung wird die Lackoberfläche mit Chemikalien behandelt, um sie vor Verschleiß zu schützen. Die molekulare Struktur, die durch die Konservierung des Lacks geschaffen wird, verhindert, dass kleine Moleküle eindringen, z.B. Gase. Bei der Lackversiegelung ist das nicht der Fall: Die Beschichtung stoppt zwar Wassermoleküle an der Oberfläche, Gase können aber trotzdem eindringen.

Aber auch die Lackkonservierung hat kein ewiges Leben. Damit die Fahrzeugoberfläche weiterhin gegen alle auf sie einwirkenden Stoffe geschützt bleibt, muss sie im Abstand von ca. 12 bis 18 Monaten erneuert werden. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 1.300 Euro.

 

Produkte zur Lackpflege hier kaufen

 

Bildquellen:
© montebelli – stock.adobe.com
© haenson – stock.adobe.com
© Aleksei – stock.adobe.com